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Deutsche Dental-Industrie vermeldet Umsatzplus

Internationale Dental-Schau (IDS) meldet Wachstum bei Ausstellern und Fläche – erstmals über 2.000 Aussteller aus 56 Ländern – Zahnmedizin als Jobmotor – Dental-Industrie, Zahnärzte und Zahntechniker fordern bessere Rahmenbedingungen von der Politik

Einen Tag vor Beginn der IDS 2013, der 35. Internationalen Dental-Schau (12. bis 16. März in Köln), zieht der Verband der deutschen Dental-Industrie (VDDI) eine positive Geschäftsbilanz des zurückliegenden Jahres. Die 200 Mitgliedsunternehmen mit rund 18.500 Mitarbeitern erwirtschafteten 2012 einen Gesamtumsatz von rund 4,4 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 6,3 Prozent. Im Export wurden Umsätze von rund 2,7 Milliarden Euro erreicht (+10,2 Prozent), der Inlandsumsatz lag bei rund 1,7 Milliarden Euro (+0,7 Prozent). Dr. Martin Rickert, Vorsitzender des Vorstands des VDDI vermeldete auf der heutigen Pressekonferenz zum Auftakt der IDS entsprechend „ein kräftiger Zuwachs im Export, eine leicht positive Entwicklung im Heimatmarkt“. Die Erwartungen der VDDI-Mitgliedsunternehmen für das Jahr 2013 sind ebenfalls positiv. 54 Prozent der Unternehmen rechnen mit Umsatzzuwächsen, 44 Prozent mit Umsätzen auf dem Vorjahresniveau. Rickert äußerte, dass die IDS erfahrungsgemäß einen Investitionsschub auslöse. Die Internationale Dental-Schau ist die weltgrößte Messe für Zahnmedizin und Zahntechnik. Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse GmbH, betonte: „Die IDS zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen am Messeplatz Köln und verzeichnet ein überdurchschnittliches Wachstum.“ Ab morgen zeigen mehr als 2.050 Unternehmen aus 56 Ländern auf der IDS Präsenz, was einem Plus von 5 Prozent im Vergleich zur Vorveranstaltung entspricht. 68 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland. „Trotz einer Erweiterung der Hallenfläche auf 150.000 Quadratmeter ist die Veranstaltung bis auf den letzten Quadratmeter ausverkauft“, so Hamma. Die Veranstalter hoffen, das Ergebnis von 2011, als rund 118.000 Besucher zur IDS kamen, noch einmal übertreffen zu können.

Die langfristigen Rahmenbedingungen der Dentalbranche seien gut, so Rickert. Die demografische Entwicklung werde die Nachfrage nach Zahnersatzleistungen steigen lassen. Gleichzeitig seien die weiter wachsenden Mittelschichten in Russland und vor allem China „Garanten für die Nachfrage nach Dentalprodukten aus Deutschland“. Die Menschen in Deutschland und den Wachstumsmärkten seien zunehmend bereit in ihre Mund- und Zahngesundheit zu investieren. Sorge bereit dem VDDI jedoch, dass die EU plant, zahlreiche Medizinprodukte und damit auch Dentalprodukte in die höchste Risikoklasse III einzustufen. Begründet werde das mit einem verbesserten Verbraucherschutz gegen Nanopartikel. Nach Einschätzung des des Verbandes bestehen in Deutschland und der EU bereits hohe Anforderungen an Medizinprodukte. „Wir befürchten, dass bei einem Zustandekommen der EU-Pläne rund 80 Prozent unsere Produkte in die Hochrisikoklasse wandern, bei erheblichem bürokratischen Aufwand sowie hohen finanziellen Belastungen, die vor allem unsere kleinen und mittelständische Unternehmen an die Belastungsgrenze führen würden“, so Rickert. Das hätte wiederum Auswirkungen auf die weltweite Schlüsselstellung der deutschen Dentalindustrie.

Dr. Peter Engel, Präsident der Bundeszahnärztekammer, verwies auf die Krisenresistenz der Gesundheitswirtschaft. Er betonte: „Die Zahnmedizin ist ein Jobmotor und ein Motor für die Gesamtwirtschaft.“ Über 400.000 Menschen arbeiten laut Engel allein in Deutschland in der Dentalbranche. In den Jahren 2010/2011 seien durch zahnärztliche Existenzgründer Investitionen in Höhe von schätzungsweise 1,0 Milliarden Euro getätigt worden. Auch Engel prognostizierte, dass die demografische Entwicklung für weitere Beschäftigungsimpulse sorgen werde, auch wenn diese mit medizinischen Herausforderungen verbunden sei. Da Mundgesundheit und Allgemeingesundheit miteinander korrelieren, sei eine zahnmedizinische Versorgung bis ins hohe Lebensalter unerlässlich. Es bedürfe dafür zeitgemäßer Versorgungsstrukturen, innovativer Therapien und der technischen Weiterentwicklung von Medizinprodukten. Hier sei die Politik gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Zudem gehe die aktuelle Abfolge von Gesundheitssparreformen und die zunehmende Beschränkung der Freiberuflichkeit durch neue Verordnungen, Gesetze und Verwaltungsvorschriften zu Lasten der Patientenversorgung, so Engel. Er konstatierte: „Gesundheitsversorgung kann nicht nur allein unter Kostengesichtspunkten diskutiert werden. Viel Wachstums- und Innovationspotenzial liegt in unserer Branche. Die positive Prognose des Dentalsektors benötigt jedoch den Entschluss der Gesundheitspolitik, stabile Rahmenbedingungen zu setzen und innovationsfreundlicher zu werden.“

Auch Uwe Breuer, Präsident des Verbandes der Deutschen Zahntechniker-Innungen (VDZI), hob die Bedeutung der Dentalwirtschaft als „einer High-Tech-Branche, die für Qualifikation junger Menschen und Beschäftigung im Inland sorgt“, hervor. Er berichtete, dass die Umsätze im Zahntechniker-Handwerk 2012 um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind. Dies habe Auswirkungen auf die Investitionsfähigkeit der Betriebe – sowohl mit Blick auf die Sachinvestitionen als auch auf das Personal. Breuer erklärte, dass das durchschnittliche Einkommen der Zahntechniker im Jahr 2011 inflationsbereinigt bei rund 83,3 Prozent des Wertes von 1992 liege. „Daher dringt der VDZI gegenüber der Politik weiter auf eine Verbesserung der Preisentwicklung für Zahntechnik, um eine stärkere Orientierung an der Kosten- und Inflationsentwicklung zu erreichen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen politisch so gestaltet werden, dass verbesserte Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven die Attraktivität des Zahntechniker-Handwerks wieder erhöhen“, so Breuer.

Die IDS (Internationale Dental-Schau) findet alle zwei Jahre in Köln statt und wird veranstaltet von der GFDI Gesellschaft zur Förderung der Dental-Industrie mbH, dem Wirtschaftsunternehmen des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI), durchgeführt von der Koelnmesse GmbH, Köln.

Anmerkung für die Redaktion:
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