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IDS 2015 - Nr. 9 - Labial, lingual und digital – Kernthema Kieferorthopädie auf der IDS 2015

Spektrum der Kieferorthopädie – Behandlungsmethoden – interdisziplinäre Zusammenarbeit – digitaler Workflow in Praxis und Labor – ein Kernthema der Internationalen Dental-Schau 2015

Immer öfter können einem Kinder, Jugendliche und sogar Erwachsene auffallen, die ein kieferorthopädisches Gerät tragen. Denn es gehört heute zum persönlichen Selbstverständnis, Zahnfehlstellungen korrigieren zu lassen – auch, wenn dadurch beim Lächeln oder Lachen temporär ‚Zahnspangen‘ zu sehen sind. Meistens liegt eine medizinische Indikation zugrunde, die die regelrechte Kaufunktion erzielen soll. Daneben können kieferorthopädische Behandlungen prospektiv möglichen späteren Beschwerden, wie Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD), vorbeugen. Aber auch der Patientenwunsch nach einer „schönen Zahnstellung“ ist ein Motiv für eine kieferorthopädische Behandlung. Die mit ‚Brackets‘ durchgeführten kieferorthopädischen Behandlungen sind die in der Öffentlichkeit bekannteste Methode. Diese Brackets werden auf die Labialflächen der Zähne geklebt. In ihre Vertiefungen (Slots) werden im Verlauf der Behandlung verschieden geformte Ligaturendrähte geführt. Diese Drähte üben Druck und Zug auf die Zähne aus und führen sie so in die gewünschte Position des Behandlungsziels. Es gibt aber auch eine unsichtbare Variante dieser Behandlungsmethode: die linguale Orthodontie. In ihr werden Brackets auf die Lingualflächen geklebt. Ästhetisch hat dies den Vorteil, dass die Brackets und die Ligaturendrähte nicht sichtbar sind. Auch treten Dekalzifikationen lingual in geringerem Maße auf als labial. Wesentlich ist jedoch die mechanische Wirkung dieser Zahnspangen: Durch die Platzierung der Brackets und die Lage der Ligaturendrähte in den Slots wirken die Druck- und Zugkräfte besonders günstig. Auch diese Behandlungsmethode erhält neue Impulse durch digitale Verfahren. So kann die Lage der Zähne mit einem Intraoralscanner erfasst und über spezielle Software abgebildet werden. Und mit ihr lassen sich auch digitale Set-ups des Behandlungsziels darstellen und mit den Daten von Malokklusionen matchen. Auch die Torque-Angulationen sind mithilfe der Digitaltechnik leichter und genauer beurteilbar. Die Brackets in der lingualen Orthodontie werden heute weitgehend digital hergestellt – exakt nach dem Verlauf der individuellen lingualen Zahngeometrie der Patienten. Und auch die Ligaturendrähte werden präzise digital-gestützt geformt – den Behandlungsschritten folgend. Die lagerichtige, korrekte Applikation von Brackets auf den Zähnen kann über CAM-gefertigte Schienen (Trays) erfolgen, in denen die Brackets positioniert sind. Je nach Umfang der Behandlung kann diese zum Beispiel auch mit transparenten und dadurch wenig sichtbaren Schienen durchgeführt werden. In der sogenannten Aligner-Therapie wirken nacheinander verschiedene Schienen – computergestützt berechnet und gefertigt – auf die Zähne ein und bringen sie dadurch in die gewünschte Position. Jede Schiene wird über etwa zwei Wochen getragen und dann durch eine weitere, leicht modifizierte ersetzt. Dieser Schienenwechsel geschieht so oft, bis das gewünschte Behandlungsziel erreicht ist. Diese Technik hat sich insbesondere durch die digitalen Möglichkeiten in der kieferorthopädischen Praxis weiter etabliert: Digitale Röntgenverfahren und das Scannen der Zähne haben es möglich gemacht. Darüber hinaus lassen sich die gewünschten Behandlungsergebnisse auf das Beste antizipieren – mit Software, die speziell auf die Anforderungen der Kieferorthopädie abgestimmt ist. Neben der Unterstützung der kieferorthopädischen Behandlung und der Fertigung der kieferorthopädischen Apparaturen hat die digitale Technik noch weitere Vorteile: Zum einen erleichtert sie die Kommunikation zwischen Behandler, Zahntechniker und gegebenenfalls einem Fertigungszentrum. Zum anderen reduziert sie Dokumentationsaufwand, wie er durch die mehrjährige Lagerung von Modellen entsteht, anhand derer sich die Behandlungsverläufe darstellen lassen. Digitale Behandlungsdaten lassen sich wesentlich komfortabler speichern und sind schnell zur Hand, wenn sie benötigt werden. „Die technischen, digitalen Neuerungen für die Kieferorthopädie und ihre Einbindung in die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Zahnärzten, Kieferorthopäden, Physiotherapeuten und Zahntechnikern wird die Kieferorthopädie weiter stärken“, sagt Dr. Markus Heibach, Geschäftsführer des VDDI (Verband der Deutschen Dental-Industrie). Und weiter: „Die Akzeptanz kieferorthopädischer Geräte ist nicht zuletzt dadurch gestiegen, dass sie graziler und damit weniger sichtbar geworden sind. Für die an der Kieferorthopädie interessierten Fachbesucher ist deshalb die Internationale Dental-Schau, die Leitmesse für Zahnmedizin und Zahntechnik, in Köln vom 10. bis 14. März 2015 eine Reise wert. Hier können sie sich mit Spezialisten von Ausstellerfirmen und erfahrenen Anwendern umfassend über die aktuellen Verfahren und die neuesten Entwicklungen für die Kieferorthopädie austauschen.“ Die IDS (Internationale Dental-Schau) findet alle zwei Jahre in Köln statt und wird veranstaltet von der GFDI Gesellschaft zur Förderung der Dental-Industrie mbH, dem Wirtschaftsunternehmen des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI), durchgeführt von der Koelnmesse GmbH, Köln. Anmerkung für die Redaktion: Fotomaterial der letzten IDS Köln finden Sie in unserer Bilddatenbank im Internet unter www.ids-cologne.de im Bereich „Presse“. Bei Abdruck Belegexemplar oder Link erbeten.

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