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Internationale Dental-Schau IDS 2009

Ausführungen von Herrn Dr. Martin Rickert, Vorsitzender des Vorstandes des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI) anlässlich der Pressekonferenz für die Wirtschaftspresse am 18. März 2009 in Köln

Sehr geehrte Damen und Herren, zu unserer Pressekonferenz anlässlich der 33. Internationalen Dental-Schau (vom 24.-28. März) in Köln begrüße ich Sie im Namen des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie ganz herzlich! Ich freue mich, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind, sich heute über die wirtschaftliche Lage der Dentalbranche in Deutschland zu informieren. Die IDS als die Weltleitmesse der Dentalbranche, wächst auch in schwierigem Um­feld weiter. Rund 1.800 Aussteller aus aller Welt präsentieren in zwei Wochen in Köln alles, was die internationalen Dentalindustrien in den vergangenen zwei Jahren seit der letzten IDS an Neuheiten entwickelt haben. Die Messe wird von der GFDI Ge­sellschaft zur Förderung der Dental-Industrie, dem Wirtschaftsunternehmen des Ver­bandes der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI) veranstaltet. Durchgeführt wird die IDS von unserem langjährigen und bewährten Partner, der Koelnmesse. Es ist erfreulich, dass sich trotz der Turbulenzen auf den Finanzmärkten die Dentalbranche und die Gesundwirtschaft insgesamt als solide Märkte behaupten können. Mit zuletzt mehr als 100.000 Besuchern ist sie unangefochten die größte und umfassendste Dental-Schau der Welt. Zu einer angenehmen und bewährten Tradition unserer Pressekonferenzen im Vor­feld der IDS gehört es auch, jeweils die Spitzenverbände der „Leistungserbringer“ einzuladen, die unmittelbar dem Patienten eine Leistung erbringen, nämlich Zahn­ärzte und Zahntechniker. Herr Dr. Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärzte­kammer (BZÄK), und Herr Schwichtenberg, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), werden als Vertreter ihrer Spitzenverbände ihre branchenspezifischen und gesundheitspolitischen Positionen hier zur Geltung brin­gen. Der VDDI veranstaltet die IDS seit 1923 und ist seit 1992 am Messestandort Köln beheimatet. Im Gegensatz zu einigen anderen internationalen Meetings wächst die IDS beständig weiter. Hierfür sind sicherlich einige Strategische Entscheidungen für unsere Wachstumsstärke wegweisend gewesen. Wir verfügen mit der Internationalen Dental-Schau über ein starkes Messekonzept, das wir mit unserem Partner Koeln­messe entwickelt haben. Vor allem die Dichte und Aktualität von Innovationen ma­chen die IDS zum umfassendsten Schaufenster und lebhaftesten und wichtigsten Marktplatz der dentalen Welt. Wichtig ist auch, dass wir das Wachstum der IDS be­hutsam planen und in gesunder Weise geschehen lassen. Wir haben auf der IDS jetzt schon ein hohes Maß an Internationalität bei Ausstellern und Besuchern, wir sind weltoffen, die Aufenthaltsqualität auf der Messe ist ausgesprochen hoch, die sehr gute Organisation macht den Messebesuch einfach und effizient, der Standort Köln ist besonders verkehrsgünstig gelegen, für Deutschland, Europa und die Welt. Über die Eckdaten und Einzelheiten der diesjährigen IDS wird Sie später noch Herr Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Koelnmesse, unterrichten. Aber werfen wir zunächst einen Blick auf das Geschäftsergebnis unserer Dental-In­dustrie: Stabile Nachfrage auf den Dentalmärkten Zurzeit sind wir alle von den weltweiten Finanz- und Wirtschaftsnachrichten betroffen. Die Lage der Weltwirtschaft zeigt sich seit einigen Monaten angespannt. Wir be­obachten, dass die Finanzsysteme verschiedener Länder und Wirtschaftsregionen starken Schwankungen und sogar Turbulenzen unterliegen. Regierungen und Wirt­schaft sind bestrebt, die angespannte Finanzlage der Weltwirtschaft in den Griff zu bekommen. Erste Erfolge sind bereits sichtbar. Ich kann Ihnen heute berichten, dass sich unsere deutsche Dental-Industrie als ein stabiler Faktor in einem unruhigen Umfeld erweist. Beeinträchtigungen des Marktgeschehens könnten allen­falls aus dem Nachfrageverhalten der Patienten und der Leistungserbringer entste­hen, die in wirtschaftlich unruhigen Zeiten eher dazu neigen, ihr Geld festhalten. Der Dentalmarkt ist ja ein wichtiger Teil des stark wachsenden Gesundheitsmarktes. Wir gehen aufgrund unserer Erfahrungen davon aus, dass die Bereitschaft der Men­schen, in ihre eigene Gesundheit zu investieren, nicht so stark durch wirtschaftliche Rahmenbedingungen beeinflusst wird, wie etwa Teile der Konsumgüterindustrie oder des Anlagenbaus. Investitionen in Gesundheit sind Investitionen in das eigene Wohlbefinden, in die ei­gene Lebensqualität, sind Investitionen in die eigene Zukunft. Deshalb sind in der Vergangenheit keine dauerhaften Auswirkungen im Patientenverhalten durch Kon­junkturschwankungen entstanden. Die Nachfrage von Patienten nach Gesundheitsdienstleistungen wird ja eher durch konkrete Beeinträchtigungen und dem Wunsch bestimmt, wieder gesund zu werden und die Lebensqualität wieder zu erlangen. Wie ist es um das Investitionsverhalten unserer Abnehmer, der Zahnärzte und Zahntechniker weltweit bestellt? Das Investitionsverhalten von Zahnärzten und Zahntechnikern wird nach unseren Erfahrungen ebenfalls nur zu einem geringen Teil durch das weltweite Wirtschaftsge­schehen beeinträchtigt. Allenfalls bei medizinischen Großgeräten wie Behandlungs­einheiten, Röntgeneinheiten und Einrichtungen von Zahnarztpraxis- und Laboren waren in der Vergangenheit gelegentlich Verzögerungen oder Investitionszurückhal­tungen zu beobachten. Bei allen anderen Produktgruppen, den Verbrauchsmate­rialien, den Zahnersatzmaterialien, den Kleingeräten und Instrumenten gibt es kaum Schwankungen beim Bedarf von Praxis und Labor. Wir gehen davon aus, dass aber gerade in Schwierigkeiten auf den Finanzmärkten gezielte Investitionen ins eigene Unternehmen die beste Absicherung der eigenen Finanzen mit einer guten Zukunftsperspektive darstellt. Welche Beiträge leistet nun die Deutschen Dental-Industrie für den weltweiten Ge­sundheits- und Dentalmarkt? Deutsche Dental-Industrie weiter im Aufwind Die 200 Mitgliedsunternehmen des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie be­schäftigten in 2008 im In- und Ausland fast 18.700 Arbeitskräfte. Dies ist ein Zu­wachs von 4,6 Prozent. Dieser Anstieg wird jedoch nahezu vollständig durch die po­sitive Auslandsentwicklung getragen. Dort lag der Anstieg der Beschäftigtenzahlen bei fast 13 Prozent. Im Inland war im Vorjahresvergleich immerhin ein geringer Ans­tieg von 2,5 Prozent zu verzeichnen. Unsere Mitgliedsunternehmen erwirtschafteten in 2008 einen Gesamtumsatz von rund 3,9 Mrd. Euro. Dies ist ein sehr erfreulicher Zuwachs um fast 4,6 Prozent. Da­von wurden Umsätze in Höhe von knapp 2,1 Milliarden Euro im Ausland erwirt­schaftet, ein Umsatzplus von fast 11 Prozent. Auslandsgeschäft als Rückgrat des Wachstums Unsere Unternehmen mussten gerade angesichts der im vergangenen Jahr herauf­ziehenden Finanz- und Wirtschaftskrise mannigfaltige Anstrengungen unternehmen, um ihre Marktstellung auf den Internationalen Markten gegenüber ihren Wettbewer­bern behaupten oder gar ausbauen zu können. Die Exportquote unserer traditionell als „Global Player“ agierenden Mitgliedsunternehmen liegt mittlerweile bei 57 Prozent. Unsere Mitgliedsunternehmen konnten ihre Marktposition auf den Weltmärkten stabi­lisieren und überdies in einigen Fällen sogar deutlich ausbauen. Dies bestätigen auch die Ergebnisse unserer Verbandsumfrage: Insgesamt berichteten hinsichtlich des Exportgeschäftsverlaufes im Jahre 2008 mehr als ein Drittel der Befragten von steigenden Umsätzen, Absatzergebnisse auf dem 2007er-Nievau meldeten 41 Prozent der Firmen. Betrachtet man die einzelnen Märkte nach Regionen, so stellt sich der Geschäfts­verlauf allerdings durchaus unterschiedlich dar:

  • Ein sehr dynamisch wachsender Markt ist aus Sicht von 59 Prozent unserer Unter­nehmen Osteuropa. Einen stabilen Geschäftsverlauf meldete hier ein Drittel der Befragten. Die Zuwächse werden maßgeblich durch die weiterhin zum Teil rasante wirtschaftliche Entwicklung der Region getragen.

  • Westeuropa ist den Umfrageergebnissen zu Folge der zweitwichtigste Markt. Rund 41 Prozent unserer Mitglieder meldet Steigerungen und weiterhin beachtli­che 38 Prozent ein dem 2007er Ergebnis entsprechenden Geschäftsverlauf.

  • Nahezu in gleichem Maße zufrieden stellende Verkäufe konstatierten die Befrag­ten für den Absatzmarkt Fernost. 39 Prozent der Teilnehmer verzeichneten Stei­gerungen, 42 Prozent der Unternehmen konnten die Umsätze auf Vorjahresni­veau halten. Das bis heute recht stabile Wirtschaftswachstum der Region schlägt sich bei immer größeren Teilen der Bevölkerung in zunehmendem Wohlstand wieder. Damit einher geht ein zunehmendes Verlangen nach hochwertiger Zahn­medizinischer und zahntechnischer Versorgung. Immer mehr Menschen sind dort bereit und auch in der Lage, größere Einkommensanteile in ihre Mund- und Zahngesundheit und damit in ihr Äußeres zu investieren.

  • Ein traditionell äußerst bedeutsamer Absatzmarkt ist für unsere Mitgliedsfirmen der nordamerikanische Raum. Im dortigen Markt war die Finanz- und Wirtschafts­krise allerdings deutlich stärker spürbar als in den übrigen Wirtschaftregionen. Immerhin konnten noch mehr als ein Fünftel der Befragten ihre Geschäftsaktivi­täten dort ausbauen. Allerdings verzeichneten seit vielen Jahren erstmals mehr als 40 Prozent unserer Firmen Rückgänge Ihrer Verkaufszahlen. Erfreulicher weise verlief der Absatz immerhin für 38 Prozent stabil.

  • Wenn auch von seinem Marktvolumen von etwas geringerer Bedeutung, so ent­wickelte sich der Dentalmarkt des Nahen und Mittleren Ostens für Hersteller aus Deutschland sehr erfreulich. So konnten 36 Prozent der Mitglieder Zuwächse er­zielen. 45 Prozent konnten die Vorjahresumsätze stabilisieren.

  • Der Dentalmarkt Mittel- und Südamerikas konnte auf recht niedrigem Niveau keine spürbar positiven Impulse entfalten. Lediglich 20 Prozent der Mitglieder verbuchten dort ein Absatzplus. Stabil entwickelten sich die Verkäufe bei 52 Pro­zent der Firmen.

Die Gesamtbetrachtung der zeigt, dass – trotz unterschiedlicher Geschäftsentwick­lung in einzelnen Regionen - die weiteren Erwartungen an das Exportgeschäft im laufenden Jahr 2009 positiv bleiben. 83 Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen rechnen für 2009 mit steigenden oder zumindest gleichbleibenden Verkäufen im Ausland. Mit diesen Ergebnissen wird verdeutlichet, dass die Exportstärke unserer Industrie gefestigt und ausgebaut werden konnte. Herausfordernde Rahmenbedingungen im Inlandsmarkt Im gleichen Berichtszeitraum musste jedoch für unseren nach wie vor sehr bedeut­samen Heimatmarkt ein leichter Rückgang des Umsatzes hingenommen werden. Die Umsätze gingen dort im 2007er-Vergleich um 2,6 Prozent auf 1,58 Mrd. Euro zurück. Hierfür verantwortlich war sicherlich maßgeblich eine gewisse Zurückhaltung im zahnärztlichen und zahntechnischen Investitionsgüterbereich im letzten Quartal des vergangenen Jahres. Diese war nicht zuletzt auch durch die anhaltenden Unsicher­heiten bei unseren Kunden bezüglich der anstehenden Honorarreformen geprägt. Wir haben uns gegenüber der Politik nachdrücklich dafür eingesetzt, dass Patienten in Deutschland auch zukünftig eine (zahn-)medizinische Versorgung auf der Höhe des (zahn-)medizinischen Fortschritts erhalten und der Gesundheitsstandort Deutschland im weltweiten Wettbewerb auch zukünftig eine führende Rolle spielen sollte. Hierzu muss es ausreichend Raum für Investitionen in Innovationen geben. Somit ist es notwendig, dass die zahnmedizinische Versorgung einen vernünftigen Inter­essenausgleich von Beitragszahlern, Patienten, Zahnärzten und Dental-Industrie gewährleisten muss. Erfreulich ist aus Sich der Dental-Industrie, dass die Erwartungen unserer Mitglieder an das Inlandsgeschäft 2009 trotz anhaltender Wirtschaftskrise von überwiegendem Optimismus geprägt sind. Mehr als ein Drittel geht im laufenden Jahr von steigenden und fast die Hälfte von mindestens gleichbleibenden Verkäufen im Vergleich zum 2008er Ergebnis aus. Für den Dentalmarkt ist somit unseres Erachtens für das Jahr 2009 nach wie vor Zu­versicht angebracht. Denn der Dentalmarkt wird in der langfristigen Betrachtungs­weise weiterhin von positiven Zukunftstrends getragen sein: Zukunftstrends für Wachstumspotenziale Im Focus der Arbeiten und Anstrengungen der gesamten Dentalfamilie – also von Zahnärzteschaft, Zahntechnikerhandwerk, Dentalhandel und Dentalindustrie steht immer die Verbesserung des Patientennutzens. Darum ist unser Hauptziel, mit unse­ren Produkten und Dienstleistungen eine echte Verbesserung der Mundgesundheit zu erreichen, die sich schön ansehen lassen und dabei dauerhaft funktionieren. Welche innovativen Produktideen in einem hoch entwickelten Bereich wie dem Den­talmarkt immer wieder möglich sind, davon zeichnet die größte Dentalmesse der Welt, die IDS, auch 2009 ein überzeugendes Bild. Wer neugierig ist, wird an vielen Ständen fündig. Denn auch dieses Jahr hat es die Dental-Industrie wieder einmal geschafft, die Bedürfnisse der Menschen aufzugreifen und mit Weiterentwicklungen und echten Innovationen zu befriedigen.

  • Wie wir unter anderem aus der Mundgesundheitsstudie wissen, gibt es einen kla­ren Trend zu mehr Zahngesundheit und zu hochwertiger Zahnersatzversorgung. Für alle Prophylaxewilligen – das sind immerhin 70 bis 75 Prozent der Bevölke­rung – bietet die IDS jede Menge Neuerungen. Die Auswahl von Hilfsmitteln zur häuslichen Prophylaxe, die das Praxisteam seinen Patienten empfehlen kann, wird trotz der bestehenden Vielfalt nochmals vergrößert. So werden unter ande­rem sogar ganz neue Zahnpasta-Formulierungen vorgestellt.

Die Dental-Industrie offeriert ferner – um ein zusätzliches Beispiel zu nennen – weiterentwickelte Werkstoffe für die Fissurenversiegelung sowie neue Geräte zur professionellen Zahnreinigung und zum subgingivalen Management des Biofilms. Prophylaxe und Mund­gesundheit, effiziente Nachsorgemaßnahmen und die Spe­ziali­sierung von Zahnarztpraxen sind klare Schwerpunktthemen der IDS.

  • Moderne Behandlungskonzepte sind modulare Konzepte. Von Einfach bis High-End bieten sie sich als das Erfolgsmodell der Zukunft an, denn die moderne Dentalbranche muss auf alle Anforderungen der Patienten – und diese können extrem vielfältig sein – attraktive Lösungen finden. Dabei sind je nach Patienten­profil in dem einen Fall aufwendige Therapiealternativen gefragt und in einem an­deren Fall preisorientierter Zahnersatz. In jedem Fall muss eine hohe Qualität ga­rantiert sein. Hier das jeweils Richtige in kürzester Zeit und zu passenden Preisen anbieten zu können, entscheidet über den wirtschaftlichen Erfolg einer Arbeit.

  • Als Antwort auf diese Aufgabenstellung gewinnt die digitale Revolution der Praxis­welt an Tempo, die weitere Digitalisierung von Arbeitsschritten sowohl in der Zahnarztpraxis als auch im Labor schreitet extrem schnell voran. Was nicht verwundert, da die rasanten Fortschritte bei CAD/CAM allen Beteiligten erstklas­sige Zahnersatz-Qualität bei hoher Wirtschaftlichkeit bieten. Inzwischen stehen für diese gerade erwähnten höchst unterschiedlichen Anforderungen zahlreiche Alternativen zur Verfügung, die die Gestaltung und Herstellung von Kronen- und Brückengerüsten bis hin zu komplexen implantatgetragenen Suprastrukturen un­ter wechselnden Rahmenbedingungen wirtschaftlich sinnvoll ermögli­chen, woraus sich völlig neue Chancen für Praxis und Labor ergeben.

  • Letztlich führt die Digitalisierung zur Fertigung im Netzwerk „Industrie, Labor, Zahnarzt“. Entscheidend wird es hier auf geschickte Arbeitsteilung und die ge­meinsame Arbeit im Team ankommen. Dank dieser zunehmenden Netzwerkferti­gung bietet sich auch für kleine Laborbetriebe die Möglichkeit, Prothetik-Kompo­nenten kostengünstig in perfekter Qualität extern herstellen zu lassen. So können digitale Gerüstkonstruktionen in Zirkonoxid oder edelmetallfreien Legierungen perfekt in Fräszentren gefertigt werden, im Labor werden lediglich noch Digital­scanner benötigt.

  • Gehen wir noch einen Schritt weiter, dann kommen wir zur digitalen Abformung mit dem Oralscanner. Diesen extrem innovativen Bereich bedienen auf der diesjährigen IDS gleich mehrere Anbieter. Die neue Technik soll den bislang übli­chen Silikonabdruck durch eine digitale Abformung der Zähne ersetzen, die dabei gewonnenen Daten können sofort elektronisch verschickt werden. Hier kommt Bewegung in einen Markt, der auf dieser Basis sicher noch für einige Überra­schungen sorgen wird.

  • Ebenfalls auf der IDS 2009 zu sehen sind die Trends und Neuheiten der moder­nen Kieferorthopädie für Praxis und Labor. Die Geräte und Verfahren werden komfortabler, auch hier ist die digitale Vernetzung auf dem Vormarsch. An diesen Fortschritten kann daher jeder teilhaben: der Allgemeinzahnarzt und der Fachzahnarzt für Kieferorthopädie ebenso wie der Zahntechniker, der in der sich anschließenden prothetischen Versorgung tätig ist.

Sie sehen: Die Zahnmedizin und Zahntechnik in Praxis und Labor bedient sich im 21. Jahrhundert immer häufiger digitaler Methoden zur Messung und Dokumenta­tion sowie zur Vernetzung und Beschleunigung der Abläufe. Dieses Vorgehen liefert allen Beteiligten schnellere und auch präzisere Ergebnisse – bei einer um­fassenden Qualitätssicherung.

  • Bevor wir jetzt gleich zu den Implantaten kommen, möchte ich unbedingt noch auf die Erfolge der modernen Endodontie hinweisen: Der faszinierende wissenschaftliche und technologische Fortschritt in diesem Bereich hat die Chan­cen zur langfristigen Zahnerhaltung erheblich verbessert. Inzwischen sind Erfolgs­raten von bis zu 85 Prozent möglich. Nicht zu vergessen: Die Endodontie bietet Zahnärzten ein weites Feld für Spezialisierungen und damit die Fokussierung auf wirtschaftlich besonders attraktive Bereiche der Zahnheilkunde. Denn heute wün­schen immer mehr Patienten die langfristige Erhaltung ihrer Zähne – und sind immer öfter bereit, sich dafür auch privat finanziell zu engagieren.

  • Implantate haben sich im Behandlungsrepertoire der Zahnarztpraxis inzwischen einen festen Platz erobert, aber die Forschung kennt auch hier keinen Stillstand. Immer bessere Modelle bereichern den Markt, die Vielfalt wächst, die Oberflä­chen werden immer perfekter und auch bei der Implantatgeometrie ist die Ent­wicklung nochmals weiter fortgeschritten.

  • Lassen Sie mich aus dem überaus großen Angebot der IDS die Legierungen nicht vergessen. In diesem Bereich hat sich unglaublich viel getan, inzwischen stehen mehr als 1000 industriell gefertigte Alternativen für die unterschiedlichsten Anwendungen zur Verfügung. Welche Lösungen der Markt in diesem Bereich pa­rat hat, darüber können sich Zahntechniker auf der diesjährigen IDS hervorragend informieren. Zunehmend werden sogar mit Laser-Metallschmelzen hochbelast­bare Kobalt-Chrom-Legierungen pro­duziert, mit denen sehr große Gerüst­konstruktionen bis hin zu kompletten 16er-Gerüstbögen möglich sind.

  • Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch die Weiterentwicklung bei der Einsatz­breite und Einsatzsicherheit von keramischen Werkstoffen. Die Er­folgsraten bei allen Arbeiten sind traditionell hoch; bei bestimmten vollkerami­schen Restaurationen ist es in der Vergangenheit allerdings etwas häufiger als bei metallkeramischen Arbeiten zum Abplatzen oder zum Bruch der Verblendke­ramik gekommen: Dank neuer Forschung gibt es aktuell optimierte Empfehlungen für die Abkühlung nach dem Aufbrennen der Verblendung. Damit dürften sich die hohen Erfolgsraten von vollkeramischen Restaurationen weiter steigern lassen, womit der weiteren Verbreitung dieser Hochleistungswerkstoffe für perfekte Ver­sorgungen der Boden bereitet wird.

  • Der Praxishygiene wird in Deutschland von jeher ein hoher Stellenwert einge­räumt, doch auch hier gibt es Innovationen. So wird auf dieser IDS ein neuer Pra­xisreiniger angeboten, der im Gegensatz zu bislang üblichen Produkten aufgrund seiner speziellen Inhaltsstoffe die Langzeitwirkung quartärer Ammoniumverbin­dungen in typischen Desinfektionsmitteln nicht gefährdet. Dies ist ein klares Plus in puncto Sicherheit. Ferner wird es beispielsweise für den Hygienebereich spezi­ell für die chirurgische Absaugung eine Einmalkanüle mit Nebenlufteinlässen ge­ben, die den Rückfluss des Speichels verhindern kann.

  • Bleibt am Schluss – last, but not least – die Ästhetik, die ich noch herausgreifen möchte. Lag früher der Schwerpunkt einer Behandlung auf dem funktionellen Er­satz zerstörter Strukturen, legen Patienten heute auch entscheidenden Wert auf eine kosmetische Meisterleistung. Das eigene Lächeln soll möglichst perfekt sein. Damit Zahnarzt und Dentallabor diesem Anspruch gerecht werden können, stellt die Dental-Industrie auch dafür immer neue Produkte zur Verfügung, wie Sie bei einem Rundgang durch die Hallen der IDS leicht feststellen können. Ich wünsche Ihnen dabei viel Vergnügen.

Sie sehen, dass die deutsche Dentalbranche, damit meine ich die Zahnärzte und Zahntechniker sowie den Dentalhandel und die Dental-Industrie, gut aufgestellt sind, alle Patientenwünsche individuell zu erfüllen. Langfristige Wachstumschancen Viele schon heute absehbare Trends werden auch künftig ein solides Fundament für die Entwicklung des Dentalmarktes bilden. Dieser ist innerhalb der Gesundheitswirt­schaft ein wichtiger spezieller und unabhängiger Teil des gesamten weltweit expan­dierenden Gesundheitsmarktes. Das Wachstum in diesem Industrie- und Wirtschaftszweig wird unter anderem be­stimmt durch:

  • das Entstehen alternder Gesellschaften, ein Phänomen, das gleichermaßen fast alle Staaten weltweit betrifft.

  • Das Interesse an ästhetischer Zahnheilkunde hat in vielen Teilen der Welt ebenfalls sehr stark zugenommen. Daneben trägt der medizinisch-technische Fortschritt dazu bei, die eigenen Zähne länger zu erhalten.

  • Die IV. Mundgesundheitsstudie aus Deutschland (2006) belegt, dass auch bei bestem Vorsorgeverhalten der Patienten und bei bester professioneller Pro­phylaxe zwar die Zähne länger erhalten bleiben können, aber mit zunehmen­dem Alter nimmt die Gefährdung durch Parodontitis erheblich zu.

  • Der kontinuierlich steigende Lebensstandard der Menschen und Volkswirtschaf­ten in Wachstumsländern wie Russland, aber auch China, Indien und Brasilien langfristig ist ein weiterer treibender Faktor in der Ent­wicklung des Gesundheitsmarktes.

Die 33. IDS stellt erneut die gesamte Bandbreite moderner Zahn­heilkunde dar. Eine Fülle von Neuheiten bei Produkten und Dienstleistun­gen wird zu sehen und zu erleben sein. Der medizinisch-technologische Fortschritt und die Investitionen unserer Industrie in Forschung und Entwicklung bringen konti­nuierlich neue und erweiterte Systemlösungen für Zahnarztpraxis- und Dentallabor hervor. Die IDS ist immer ein Impulsgeber für den internationalen Dentalmarkt gewesen und wird es auch in Zukunft sein. Sie sehen also, die Rahmenbedingungen für unsere gesamte Branche sind nach wie vor von guten Chancen und Möglichkeiten geprägt. Mit Zahnärzten, Zahntechnikern und Dentalhandel werden wir unsere gebündelten Kräfte in bewährter Weise zum Wohle des Patienten einsetzen. Ich möchte Sie abschließend einladen, sich vom 24. - 28. März auf der IDS in Köln einen Überblick über die neuesten Innovationen aus der Dentalbranche in Ihrem weltweit größten und umfassendsten Schaufenster zu verschaffen! Ich darf nun Herrn Oliver P. Kuhrt von der Koelnmesse um seinen Beitrag bitten. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Anmerkung für die Redaktion:
Fotomaterial der IDS finden Sie in unserer Bilddatenbank im Internet unter
www.ids-cologne.de/bilddatenbank

Presseinformationen finden Sie unter:
www.ids-cologne.de/presseinformation

Copyright: IDS Cologne - Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.
 

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